Mit Beginn des Oktobers startete auch Field- Hockey und Cross- Country Saison, was ein Highlight für mich war.
Wir hatten unsere ersten Spiele und Wettkämpfe. Cross- Country hat mir mit der Zeit nicht mehr so viel Spaß gemacht, weil es ja im Prinzip „nur“ rennen ist. Aber alle, die im Team waren, haben die Trainings und Wettkämpfe lustiger und besser gemacht, wodurch es dann im Endeffekt doch ganz cool war. Bei den Wettkämpfen war ich meistens sehr zufrieden mit meiner Leistung. Bei einem Wettkampf habe ich den 10. Platz errungen, worüber ich sehr glücklich war. Jedoch habe ich trotzdem die Zeit nach dem Wettkampf, als wir noch alle zusammen den anderen Altersgruppen zugeschaut, geredet und gegessen haben, am meisten genossen.
Field Hockey auf der anderen Seite hat mit der Zeit immer noch mehr Spaß gemacht. Wir sind schnell als Team zusammengewachsen und haben mit unseren Coachs eine gute Bindung entwickelt.
Bei den Turnieren haben wir meistens verloren, was wir aber nicht so schlimm fanden, weil wir alle für Spaß gespielt haben. Und Spaß hat es immer gemacht.
Unser letztes Turnier war an unserer Schule. Wir waren alle guten Dinge, dass wir mindestens eins von drei Spielen gewinnen werden, was wir am Ende dann auch geschafft haben. Ich hatte am Abend davor Brownies für das Team gebacken, die wir dann in den Pausen zwischen den Spielen zusammen gegessen haben. Die Stimmung war sehr gut und als wir in der letzten Minute des letzten Spiels unser entschiedenes Tor gemacht haben, sind wir alle zusammengekommen, haben uns umarmt und eine Freundin hat eine Box mit 50 TimBits mitgebracht, die wir dann alle mit Freude gegessen haben.
Ich kann also hiermit allen zukünftigen Austauschüler*innen ans Herz legen: Nehmt Teil an Sportteams oder, wenn ihr nicht wirklich Sport mögt, an jeglichen außerschulischen Aktivitäten.
Ich war im Oktober auch bei meinem ersten American Football Game von dem Boyfriend von einer Freundin, der in der College Mannschaft ist. Es war richtig cool und die Stimmung war sehr gut. Ich habe die Regeln am Anfang nicht wirklich verstanden, aber mit der Zeit und der Hilfe von meiner Freundin, habe ich das Spiel am Ende relativ verstanden. In meiner Schule gibt es leider kein Footballteam, jedoch haben wir drei Eishockeyteams, wo wir bei den Spielen unsere Schule anfeuern können.
Abseits von Sport, war im Oktober auch Thanksgiving. In Kanada ist unterschiedlich als in den USA im Oktober Thanksgiving. Ich bin an dem Wochenende mit meiner Gastfamilie Apple Picking gegangen und wir haben am Abend zusammen mit der älteren Gastschwester, die nicht mehr zuhause wohnt, gegessen. Meine Gastmutter hat für uns Truthahn mit Ofengemüse, Kartoffelpüree, Bratensoße und Cranberry- Sauce gekocht. Ich habe zum ersten Mal Truthahn gegessen, es war sehr, sehr lecker und es hat sich richtig kanadisch angefühlt, Truthahn an Thanksgiving zu essen.
Ein anderes Fest im Oktober war Halloween. Meine ältere Gastschwester liebt Halloween und hat jedes Jahr ihren Spaß daran, das Haus zu schmücken. Wir haben am Thanksgiving Wochenende, was am 9. Und 10. Oktober war, angefangen das Haus zusammen zu dekorieren. Wir haben Totenköpfe in den Vorgarten gesteckt, geschnitzte Kürbisse auf die Treppe vor dem Haus gelegt, und Geistumhänge an die Bäume gehängt. Halloween war dieses Jahr Sonntag, weswegen wir dann schon am Freitag mit Kostümen in die Schule gegangen sind. Ich war davor mit Freunden in den großen Halloween Shops shoppen, um ein gutes Kostüm zu finden. Ich war am Freitag in der Schule dann mit meiner Freundesgruppe in der Klasse als „Fratboys“ verkleidet und am Wochenende als ich mit meinen Freunden gefeiert habe, Hippie. Ich war Sonntagabend auch mit meiner Freundin aus Italien und meinen Gastgeschwistern „Trick or Treating“, wo wir soo viele kanadische Süßigkeiten gesammelt haben, auch wenn wir manchmal lustig angeschaut wurden, weil wir schon ein bisschen „zu alt“ sind.
Oktober war ein Monat voller neuen Erlebnissen mit neuen Freunden. Ich habe bisher immer noch nicht richtig Heimweh und telefoniere nur noch selten mit meiner Familie. Mein Französisch und Englisch hat sich schon deutlich verbessert und ich habe ich vor allem sehr an das Quebecois gewöhnt und verstehe viel mehr als am Anfang.
Auch mit meinen Freunden war ich viel unterwegs, beispielsweise in Downtown am Oldport, in kleinen Cafés, auf einem Hike, durch die bunte Herbstwelt, wo die Bäume sich rot, gelb und orange gefärbt haben, oder in einem Lichtershow Museum.
Stella verbringt ihr Auslandsjahr 2021/2022 in Montreal, Kanada. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.