Der Januar war für mich der letzte volle Monat der Sommerferien hier in Tasmanien und wir haben ihn in ganzen Zügen genossen 😊
In der ersten Woche haben meine Gastschwester und ich viel Zeit mit zwei Freunden verbracht. Ein Freund von uns ist nämlich für eine Woche aus Hobart nach Launceston gekommen. Wir haben mit ihm die Wanderung um das Cataract-Gorge-Reservat gemacht und haben gekocht. Die drei kommen alle aus Italien und deswegen haben sie typisch italienische Gerichte gekocht und ich habe einen Strudel gebacken. An dem sonnigsten Tag der Woche sind wir schwimmen gegangen. Von dem Wasser haben wir zwar Parasiten bekommen – zum Glück ungefährliche – aber es war trotzdem sehr schön.
Unsere Gastfamilie ist mit uns auch noch einmal zu der Lavendel-Farm gefahren. Dieses Mal hat der Lavendel komplett geblüht und ich glaube, dieser Ort ist einer meiner Lieblings-Sehenswürdigkeiten in Tasmanien. Dort kann man süße Souvenirs kaufen und das Lavendel-Eis ist so lecker! Nach der Farm haben wir einen kurzen Abstecher zur „Barnbougle Beach“ gemacht.
Später im Monat bin ich mit meiner Gastschwester unseren Freund in Hobart besuchen gefahren, wo wir uns mit ihm und noch einem anderen Austauschschüler getroffen habe. Viele australische Leute, die wir in der Schule kennengelernt haben, hatten ja selber Urlaubspläne mit ihren Familien. Wir Austauschschüler hatten mehr freie Zeit, sodass wir uns ziemlich häufig gesehen haben. Dazu muss ich auch sagen, dass die Busverbindungen, die uns in andere Städte bringen, sehr günstig sind für uns, weil wir noch unter 18 Jahren sind. In Hobart haben wir dann einen ganzen Tag verbracht – wir waren in einem Katzen-Café, in einem Hot-Pot-Restaurant, am Meer ein Stück außerhalb und sind dann mit der Fähre zurück in den Hafen von Hobart gefahren (da gab es preislich keinen Unterschied zum Busticket). Hobart ist meiner Meinung nach eine wunderschöne Stadt – das Meer ist nah, die Innenstadt ist etwas größer und belebter und es gibt viel zu sehen 😊
Ansonsten haben wir ab und zu auf die Enkelinnen unserer Gasteltern aufgepasst, wir waren im Automuseum in Invermay und noch zwei weitere Male am Meer mit unserer Gastfamilie (Bridport und Low Head). In der vorletzten Woche haben wir uns mit ein paar australischen Freunden, die ich aus der Schule und vom Jiu-Jitsu kenne, zum Rollerskaten und Bouldern getroffen. Das war sehr schön 😊 Bei mir hat das Jiu-Jitsu-Training jetzt vor ein paar Wochen wieder angefangen und das mach mir echt total viel Spaß. In Deutschland habe ich noch nie eine Kampfsportart ausprobiert und war deswegen anfangs auch echt ziemlich nervös, aber ich bin so froh, dass ich mich doch überwunden habe und jetzt fühle mich in der Gruppe richtig wohl.
Außerdem hatte ich schon seit einigen Monaten den Wunsch, mich fürs Volunteering zu bewerben. Hier sind Thrift Shops eine ganz große Sache und in dem Ort, wo ich wohne, gibt es einen ziemlich großen Second-Hand-Laden. Ich habe erst einmal geschaut, ob Volunteering bei meinem Programm und meinem Visum erlaubt ist und als ich herausgefunden habe, dass es in Ordnung ist, habe ich mich direkt beworben. Ein paar Tage später habe ich dann einen Anruf von der Managerin erhalten, die mich zu einem Gespräch eingeladen hat. Sie haben mich tatsächlich genommen, ich hatte eine Einweisung und jetzt helfe ich dort seit einigen Wochen und ich bin richtig zufrieden. Ich arbeite hauptsächlich an der Kasse oder vorne im Laden. Die anderen Arbeiterinnen sind total lieb und hilfsbereit. Für mich ist es auch eine ziemlich große Herausforderung, denn dadurch, dass ich immer Kontakt zu Kunden habe, muss ich oft ganz schön aus mir herauskommen. Aber ich merke, wie ich selbstbewusster werde und sehe das Ganze immer als super wichtige Erfahrung – einerseits für mich persönlich, aber auch hinsichtlich der Berufswelt. Ich weiß, dass einige Organisationen von Arbeit bzw. Volunteering eher abraten, aber ich finde, solange es einem Spaß macht und man nicht zu sehr abgelenkt wird von der Schule (und es das jeweilige Programm und Visum zulassen!), sollte einem da nichts im Wege stehen. Und natürlich ist es schön das für einen guten Zweck zu machen und (in meinem Fall) ohne erwartete Gegenleistung.
In drei Tagen fängt bei mir die Schule wieder an und obwohl ich ein kleines bisschen nervös bin, freue ich mich total auf die neuen Leute und Fächer! 😊 Ich hoffe, dir geht es gut und bis in einem Monat.
Selma
Selma verbringt ihr Auslandsjahr 2022/2023 in Tasmanien, Australien. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.