7:43 28th September 2022

Meine Ankunft in Australien

Hey, ich bin Friederike, 16 Jahre alt und ich mache gerade mein Auslandsschuljahr in Australien.

Hier in Australien werde ich aber von den meisten Menschen Ricky genannt, weil ich dachte es wäre einfacher auszusprechen. Fun fact: Weil ich auch schon vor Australien einen anderen Spitznamen hatte und die Leute es hier lieben auch den kürzesten Namen zu verkürzen gibt es jetzt drei oder vier verschiedene Versionen von meinem Spitznamen. Von Ricks und Ricky bis zu Fritzi und Fritz ist alles dabei.

Meine Flug nach Australien ist jetzt schon drei Monate her und ich kann mich noch erinnern wie ich dachte, dass ich am Flughafen sicherlich weinen würde, weil ich ja meine ganze Freundesgruppe und Familie für ein Jahr hinter mir lassen würde. Überraschenderweise überkam mich am Flughafen dann aber eher schon Vorfreude. Auch der Flug mit Zwischenstopp in Singapur verlief super und ich fand direkt Anschluss in der Gruppe von Austauschschüler*innen die mit mir flogen. Zufälligerweise flog sogar eine Austauschschülerin – Amy – mit, die an die genau selbe Schule wie ich ging. Schon auf dem Flug verstand ich mich sehr gut mit ihr und auch heute bin ich gut mit ihr befreundet.

Angekommen im Flughafen von Brisbane wurde wir beide mit einer anderen Austauschschülerin von einem Fahrer abgeholt und wurden zu unseren Gastfamilien gefahren. Wir alle kamen in wunderschöne Küstenstadt Noosa in der Sunshine Coast Region in Queensland. Auch wenn ich für 36 Stunden keinen Schlaf hatte war ich überhaupt nicht müde wegen der Aufregung. Ich war kurz davor meine Gastfamilie zu treffen und trotzdem hatte ich noch überhaupt nicht realisiert was für ein großes Jahr da vor mir stand.

Das erste Treffen mit der Gastfamilie verlief relativ gut, auch wenn ich vor Nervosität erstmal gar nicht wusste was ich sagen sollte. Das legte sich aber nach einigen Stunden wieder, auch weil ich von den Gasteltern und ihren Kindern, welche alle jünger als ich sind, sehr lieb empfangen wurde. Da in den folgenden Tagen noch Ferien waren und ich noch niemanden in meiner Schule kennengelernt hatte, unternahm ich in der letzten Ferienwoche sehr viel mit meiner Gastfamilie.

Dann, nach einer Woche, kam endlich der erste Schultag. Ich war echt ziemlich aufgeregt. Zwar hatten ich und die anderen Internationals an der Schule noch keine richtigen Klassen am ersten Tag, aber trotzdem war es aufregend die anderen Austauschschüler*innen kennenzulernen die mit mir an die Sunshine Beach State High School gehen würden. Am ersten Tag wurden wir erstmal von dem zuständigen Student Coordinator an der Schule herumgeführt, welche uns die Regeln erklärte. Auch sonst war die erste Schulwoche relativ ungewöhnlich im Vergleich zu dem wie ein normaler Schulalltag in Australien aussieht. Es gab einige Termine von der Schule aus an denen wir Schwimmtests machen mussten, eine Surfstunde hatten – und ja, fast alle haben es tatsächlich geschafft aufzustehen –, und mit unseren Laptops ins Schulsystem eingeführt wurden.

Auch wenn es in der ersten Zeit einiges zu tun gab, hatten wir Zeit am Schulunterricht teilzunehmen und die Klassen kennenzulernen. Vorallem darauf habe ich mich richtig gefreut, weil es so viele verschiedene Klassen gab von denen man zu Mathe und Englisch vier andere wählen kann. Ich habe mich für Philosophie, Modern History, Legal Studies und Food and Nutrition entschieden. Ich denke das woran ich mich anfangs am meisten gewöhnen musste war das man keine feste Schulklasse hatte sondern für jedes Fach eine Klasse in einem bestimmten Klassenzimmer. Auch das die einzelnen Blöcke in der Schule relativ ähnlich aussahen und man jede Stunde von Klassenzimmer zu Klassenzimmer laufen musste machte es etwas kompliziert sich auf dem Schulgelände zurechtzufinden. Um ehrlich zu sein kam es in den ersten Wochen sogar ziemlich oft vor, dass ich mich ziemlich verirrt habe und zu spät zum Unterricht gekommen bin. Zum Glück sind die meisten Lehrer hier aber richtig nett und verständlich.

Mir ist es anfangs etwas schwergefallen eine australische Freundesgruppe zu finden – inzwischen hat so ziemlich jeder International seine Leute gefunden -, weil die australischen Schüler*innen schon ihre Gruppen hatten. Deswegen haben wir Internationals anfangs ziemlich viel zusammen gemacht und sind oft zusammen nach der Schule ans Meer gegangen welches nur ein 20 Minutenlauf von der Schule aus war. Als ich den Aussies davon erzählt habe das wir tatsächlich im australischen Winter im Meer schwimmen waren hat mich denke ich so ziemlich jeder erstmal etwas schräg angeguckt. Das ist wohl nicht so ein Ding hier, was aber auch verständlich ist. Es ist ja auch nur um die 20 Grad im Winter an der Sunshine Coast.

Inzwischen bin ich aber auch schon seit knapp drei Monaten hier und in der Zwischenzeit habe ich unglaublich viel Neues erlebt und gelernt. Auf diese Erlebnisse nehme ich euch auch in meinen nächsten Blogs mit.

Friederike

Queensland, Australien

Friederike verbringt ihr Auslandsjahr 2022/2023 in Queensland, Australien. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.