Mein Dezember hier in Kanada war bis her vermutlich einer meiner liebsten Monate bis jetzt. Ich habe in dieser Zeit so viel erlebt und so viele schöne Momente mit Freund*innen und meiner Gastfamilie gehabt, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Ich hatte gerade am Anfang immer große Angst vor Dezember und der Weihnachtszeit weil ich immer dachte, dass ich während dieser Zeit besonders viel Heimweh haben werde.
Anfang Dezember bin ich mit meiner Gastfamilie und einer Freundin von mir einen Weihnachtsbaum holen gefahren. Unser Baum hat leider nicht bis Weihnachten überlebt aber es war trotzdem schön einen zu haben und auch mal eine christmas tree farm gesehen zu haben. Am selben Tag haben wir dann auch noch Plätzchen gebacken. Meine Gastfamilie hat mit mir sogar Nikolaus gefeiert obwohl das hier in Kanada eigentlich nicht so ein Ding ist. Aber meine kleine Gastschwester und ich und meine Freundin haben uns sehr gefreut und es war zwar ein kleines aber doch sehr schönes Nikolausfest. im Dezember hatten wir dann auch endlich Schnee.
Das sah mit den weihnachtlich dekorierten Häusern besonders schön aus. Ich hatte im Dezember die Chance Granville Island und die Caplaino Suspension Bridge in Vancouver zu besuchen. Gerade die Brücke ist um die Weihnachtszeit sehr schön und echt einen Besuch wert. Aber auch Granville Island vor allem wenn man gutes Essen mag sollte man sich nicht entgehen lassen. Dann hatten wir im Dezember auch noch Winterferien, in denen war ich allerdings die Hälfte der Zeit krank und konnte leider nicht so viel machen.
Weihnachten in einer anderen Familie zu erleben ist glaube ich immer irgendwie komisch. Alle wissen irgendwie wann was kommt außer man selber. Aber auch wenn diese Situation am Anfang überfordernd scheinen kann muss man sich nur auf die Menschen und die anderen Traditionen einlassen und dann wird es auch gut. Normalerweise feiern kanadische Familien am 25. Dezember aber meine Gastfamilie nicht. Wir sind also am 24. Dezember abends zum Haus meiner Gasttante und Gastoma gefahren, um dort Weihnachten zu feiern. Es gab dann ein Weihnachtsessen.
Das war auch bestimmt sehr gut, allerdings für mich als Vegetarierin nicht wirklich geeignet. Das war aber nicht wirklich schlimm weil es sehr guten Nachtisch gab. Wir haben am 24. dann abends noch Spiele gespielt und Filme angeschaut und außerdem gab es an dem Tag auch schon die stockings. Also diese mit Geschenken und Süßigkeiten gefüllten Strümpfe. Ich habe auch einen bekommen. Bei mir waren vor allem Schokolade und anderer Süßkram drinnen aber ich habe auch eine kleine Harry Potter Figur bekommen. Um Mitternacht haben gab es dann schon die ersten Geschenke.
Ich würde sagen da wurde so ungefähr ein Drittel aller Geschenke ausgepackt und alle haben sich sehr gefreut. So gegen 3:30 sind dann auch die letzten ins Bett gegangen. Am 25. gab es dann um 13:00 Uhr ein spätes Frühstück und als alle gegessen hatten gab es noch die restlichen Geschenke. Ich habe von meiner Gastfamilie so ein Set mit verschiedenen Malsachen bekommen aber das wohl schönste Geschenk war, das mir meine Gastfamilie zusammen mit meiner Familie in Deutschland ein Geschenk gemacht hat. Ich habe einen Jahrespass für Grouse Mountain bekommen (dazu kommt dann im Januar nochmal was). Wir waren dann noch bis Abends bei meinen Verwandten im Haus und sind dann am 25. spät wieder nach Hause gefahren. Anfang Januar haben wir dann noch mit der Familie meines Gastvaters gefeiert. Das ging leider in der Weihnachtszeit nicht weil wir da alle ein bisschen krank waren und wir niemanden anstecken wollten. Die Feier war auch sehr schön allerdings ein bisschen kleiner und kürzer. Alles in allem fand ich war Weihnachten in Kanada ein sehr positives Erlebnis, vor allem weil ich im Vorhinein immer die meiste Angst vor diesem Fest hatte. Klar man denkt auch mal an zuhause und Heimweh haben gerade um die Zeit kann auch passieren und das ist auch völlig in Ordnung. Ich glaube es ist einfach wichtig sich beschäftigt zu halten und einfach alles auf sich zukommen zu lassen.
Der 31. Dezember war bei mir dieses Jahr tagsüber echt nicht besonders spektakulär. Ich habe am Tag vorher bei einer Freundin übernachten und wir sind bis drei Uhr morgens aufgeblieben und haben Filme geschaut. Das war rückblickend nicht so schlau weil ich am Tag darauf unfassbar müde war und echt gedacht habe ich müsste ins neue Jahr schlafen.
Eigentlich hatten wir auch vor an dem Tag nach Vancouver zu fahren da musste ich dann aber passen und habe meine Freundinnen alleine fahren lassen und mir einen entspannten Tag alleine zuhause gegönnt. Ich habe dann den ganzen Tag eigentlich nichts anderes gemacht als zu schlafen und ein bisschen zu häkeln. Abends sind dann meine Freundinnen aus Vancouver gekommen und wir haben Käsefondue gemacht. Ich war dann auch wieder erstaunlich wach. Wir hatten auch so T-Shirts die wir angemalt haben damit wir uns immer aneinander erinnern da zwei von uns im Januar bereits nach Hause gehen. Und obwohl Böllern in Kanada eigentlich nicht erlaubt ist ging es gegen Mitternacht dann doch gut zu und um Mitternacht selber konnten wir dann rausgehen und uns die Feuerwerke anschauen.
In Kanada ist es außerdem Tradition, um Mitternacht Töpfe und Pfannen aneinander zu schlagen. Wir standen also um Mitternacht mit vielen Nachbarn draußen und haben Töpfe zusammen geschlagen und alkoholfreien Sekt getrunken um das neue Jahr zu begrüßen. Als wir dann wieder rein sind haben wir dann noch Karaoke gesungen, getanzt und hatten viel Spaß. Meinem Schlafrhythmus war das ganze zwar nicht so zutäglich weil wir auch an Silvester erst um vier ins Bett sind aber das macht nichts weil es ein echt schönes Erlebnis war an das ich mich immer gerne zurück erinnere.
Emilia verbringt ihr Auslandsjahr 2022/2023 in Maple Ridge, Kanada. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.