Hallo Leute,
ich hoffe, es geht euch gut 😊 Bei mir in Tasmanien hat im Februar wieder die Schule angefangen und ich gehe jetzt in die zwölfte Klasse.
Für dieses Jahr habe ich Französisch 3, Englisch Literatur 3, First Nations 3, Kunst 2 und Mathe 3 gewählt. Hier sind die Fächer nämlich in Level 2 und Level 3 Kurse aufgeteilt – Level 3 ist das anspruchsvollere. Ich mag das Schulsystem sehr gerne, weil die Kurse nicht jahrgangsbeschränkt sind. Das heißt in meinen Level 3 Kursen sind auch Schüler aus der elften Klasse, weil es um das Niveau und nicht ums Alter geht. Generell würde ich aber sagen, dass das Niveau hier meistens einfacher ist als in Deutschland. Ich war zuerst im einfacheren Mathekurs, aber da wurde der Stoff, den wir in der neunten Klasse machen, in der elften/ zwölften gemacht. Am Anfang hatte ich wirklich Angst davor, dass Unterricht auf Englisch problematisch wird, aber man findet sich da sehr schnell sehr gut zurecht und die Lehrer sind immer begeistert, wenn man mitarbeitet. Ich kann euch empfehlen, einen Kurs wie Outdoor Education, Tanzen, Theater, Kunst etc. zu belegen, weil man da ziemlich gut und einfach mit Leuten ins Gespräch kommt. In Outdoor Education, was ich letztes Jahr hatte, hat man dazu noch die Möglichkeit, viele tolle Orte zu sehen. Außerdem kann ich First Nations Studies empfehlen bzw. jedes Fach, was mit der Geschichte eures Lands zu tun hat. Ich lerne viel über die Ureinwohner Australiens, Kanadas und Neuseelands. Es ist definitiv kein fröhliches Fach, aber die Kultur der First Nations peoples ist unglaublich faszinierend und ich mag die Verbindung, die sie mit dem Land hatten. Weil das neue Schuljahr angefangen hat, sind auch einige neue Internationals ans College gekommen. Insgesamt sind wir jetzt 14 und die Leute sind aus Italien, China, Vietnam und Chile.
An einem Wochenende haben uns zwei Austauschschülerinnen (Argentinien und Italien) aus Devonport besucht. Unsere Gastmütter kennen sich und daher hatten wir dann den Kontakt. Das kann ich euch auch ans Herz legen – Kontakt mit Internationals aus anderen Städten/Schulen in der Umgebung herzustellen. Wir waren dann zusammen schwimmen und bei einem Festival. Später im Februar haben meine Gastschwester und ich uns auch noch mit zwei Mädchen aus Hobart getroffen (Italien und Deutschland). Ihre Gasteltern sind in unsere Stadt gefahren und dann haben wir uns spontan getroffen. Ich finde so etwas immer richtig schön, weil man sich ja vorher gar nicht wirklich kennt (oder nur übers Schreiben) und es dann immer eine kleine Überraschung ist. An einem Tag hatten wir schulfrei und eine Freundin aus Italien hat für uns alle Pizza gemacht. Wir haben uns in einem Park getroffen und den Tag miteinander verbracht 😊 Natürlich ist es auch super, sich mit australischen Leuten anzufreunden, aber ich bin immer richtig glücklich darüber, wenn wir als Internationals etwas zusammen unternehmen. Nach meinen Erfahrungen sind viele Austauschschüler unglaublich freundlich und besonders offen.
Ansonsten habe ich gar nicht so viel zu erzählen, weil die Schule jetzt wieder ziemlich viel Zeit einnimmt. Ich muss gerade viele Tests und Essays schreiben. Und außerdem ist es jetzt auch schon mein letzter Monat in Australien! Ich freue mich schon total auf meine Familie und Freunde in Deutschland, aber gleichzeitig ist es sehr komisch, zu wissen, dass ich diesen Ort und meine Freunde hier vorerst nicht mehr wiedersehe… Aber gerade darum genieße ich jeden Tag und versuche, alles wertzuschätzen. Und immer daran denken: ihr seid nicht ewig hier. Also wenn ihr einen bestimmten Ort sehen möchtet, fahrt hin und wenn ihr diese eine Person ansprechen möchtet – dann macht das!
Bis in einem Monat 😊
Selma
Selma verbringt ihr Auslandsjahr 2022/2023 in Tasmanien, Australien. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.