Hey Leute! Der September war mein zweiter ganzer Monat hier in Tasmanien und es sind so einige spannende Sachen passiert.
In der Mitte des Monats war ich mit meinem Outdoor-Education-Kurs für drei Tage im Freycinet-Nationalpark wandern und campen. Das war auf jeden Fall eins der härtesten und gleichzeitig schönsten Dinge, die ich hier bisher gemacht habe. Wir haben uns die vorherigen Wochen im Unterricht darauf vorbereitet, aber als es dann losging, war ich trotzdem sehr nervös. Ich gehe hier auf das Launceston College und von dort sind wir am Morgen erst einmal zweieinhalb Stunden zum Nationalpark gefahren. Wir haben davor alle unsere Sachen (Essen, Klamotten, Camping-Zubehör etc.) gepackt, sodass wir am Ende dann alle mit ungefähr 14 kg schweren Rucksäcken ausgestattet waren. Insgesamt waren wir neun Schüler und zwei Lehrer. Am ersten Tag sind wir für ca. drei Stunden zum ersten Campingplatz auf der Cooks Beach gewandert. Dort angekommen, haben wir erst das Camp aufgebaut und sind dann alle direkt zum Strand gegangen. Der war nur ein paar Meter entfernt – wirklich ein Traum.
Mir war es zum Schwimmen zu kalt, aber ein paar der Jungs aus meinem Kurs sind ins Meer gegangen. Abends haben wir alle zusammen auf Campingkochern gekocht und Karten gespielt. Am zweiten Tag sind wir für sechs Stunden gewandert. Die Strecke war nicht lang, dafür aber bergig. Mir ist das körperlich wirklich extrem schwergefallen, aber zum Glück waren alle sehr hilfsbereit und mir und einem anderen Mädchen wurde dann etwas Gepäck abgenommen. Nach den vielen Stunden anstrengen Wanderns sind wir dann endlich an der Coles Bay angekommen. Das ist die Hauptattraktion des Nationalparks – und das zurecht. Wir haben wieder direkt neben dem Strand gecampt und das war einer der schönsten Orte, die ich je gesehen habe. Wir haben uns nachdem wir die Zelte aufgebaut haben wieder an den Strand gelegt und den Wellen zugehört. Das war sehr beruhigend. Am letzten Tag wurden wir am Morgen von einem Wallaby (mit Baby!!) überrascht.
Nach unserem Frühstück hatten wir laut unserem Lehrer nur anderthalb Stunden zu wandern (in Wirklichkeit waren es dann doch drei, aber hey – im Gegensatz zu den anderen Tagen war das echt ein Katzensprung 😊). Insgesamt würde ich definitiv sagen, dass man das nicht unterschätzen sollte, aber ich bin so unglaublich froh darüber, dass ich mitgekommen bin. Ich hatte die Chance diese wunderschöne Natur zu sehen und es hat sich sehr gut angefühlt, diese Erfahrung innerhalb eines Teams zu machen. Ich bin mit den Menschen aus meinem Kurs stärker zusammengewachsen als es im Unterricht jemals möglich gewesen wäre.
Am Wochenende nach dem Trip bin ich mit den anderen Internationals zum Junction-Festival hier in Launceston gegangen. Da gab es Live-Musik, wir haben alle zusammen gegessen und viel gelacht. Ich bin so dankbar dafür, dass ich an meinem College nicht als einzige internationale Schülerin angefangen habe. Die anderen Exchange-Students sind hier ziemlich schnell meine besten Freunde geworden. Denn dadurch dass wir alle ähnliche Erfahrungen machen, hat man direkt eine Basis, auf der man sich begegnen kann.
In der nächsten Woche bin ich zusammen mit allen anderen Internationals und der Auslands-Koordinatorin an unserer Schule für zwei Tage weggefahren. Wir haben mehrere Städtchen an der Nordwest-Küste Tasmaniens besucht, einen Leuchtturm und einen Wasserfall besichtigt und ein Honig-Tasting gemacht. Am ersten Tag sind wir am Abend in unserer Unterkunft in Stanley angekommen. Nach dem Abendessen (die Schule hat die meisten Kosten übernommen) haben wir am Strand, der wieder nur ein paar Meter entfernt war, kleine Pinguine beobachtet. Der gesamte Trip war super schön und lustig – ich habe mich sehr wohlgefühlt. Wir haben uns alle noch einmal besser kennengelernt und einen anderen Teil Tasmaniens zu sehen bekommen.
In der Woche darauf, hatten wir an unserem College einen Schulball! Das war traumhaft schön. Bis auf ein Mädchen hatte niemand aus meiner Freundesgruppe ein Kleid. Also mussten wir die alle online bestellen. Nach der Schule habe ich mich zusammen mit einem Freund und einer Freundin fertig gemacht und dann hat uns seine Gastmutter zu dem Hotel gefahren, in dem der Ball stattgefunden hat. Am Eingang musste man der Security erst einmal die Karten zeigen und in der Lobby war eine große Wand, an der wir Fotos machen konnten. In dem eigentlichen Tanzsaal waren ganz viele Tische für jeweils zehn Personen aufgestellt (die Einteilung hatte vorher in der Schule stattgefunden) und vorne gab es eine Bühne und eine Tanzfläche. Am Anfang haben wir gegessen und dann haben verschiedene Bands von unserer Schule gespielt. Wir haben sehr viel getanzt und es gab sogar einen Fotoautomaten! Der Saal war wunderschön geschmückt mit vielen Lichtern, das Essen war lecker und die Stimmung super. Es war ein unglaublich toller Abend.
Wir haben jetzt erst einmal zwei Wochen Schulferien. Ich wohne gerade bei der Gastfamilie von zwei Freundinnen, weil meine Gastfamilie im Urlaub ist. Wir fahren gemeinsam nach Devonport – ich freue mich schon, im nächsten Blog darüber zu erzählen!
Liebe Grüße und bis bald
Selma
Selma verbringt ihr Auslandsjahr 2022/2023 in Tasmanien, Australien. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.